History of Paddle Boarding

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Um Dich herum totale Einsamkeit. Nur Du allein, über Dir die gleißende Sonne, das Meer wie Silber. Das Salzwasser brennt auf den Lippen, der Durst in der Kehle, der keuchende Atem. Die Knie, der gebeugte Rücken, der Nacken schmerzen. Aber die Arme erst … Du spürst sie kaum mehr …

 

Du drehst Dich nicht um. Du weißt: Sie sind hinter Dir her, sie wollen Dich kriegen. Aber Du bist stärker, Du bist schneller. Du paddelst und paddelst und paddelst, es nimmt einfach kein Ende, und Du hörst nichts als das Platschen beim Eintauchen Deiner Hände ins Wasser, Du ziehst durch, die Haut völlig aufgeweicht …

 

Schnitt! Nächste Szene.

 

Am Strand wogt eine bunte Menschentraube, von Absperrbändern im Zaum gehalten. Davor, aufgereiht wie an einer Perlenschnur, die Athleten, ihre Boards im Anschlag, leicht geduckte Haltung, der starre Blick raus auf’s Meer. Jede Sehne, jeder Muskel ist gespannt, das Blut rauscht der Brandung gleich in den Ohren. Dann peitscht der Schuß. Die Sportler sprinten los, werfen ihre Bretter in die Brandung, sich selbst hinterher, darauf, nach vorn. Die kräftigen Arme pflügen durchs Wasser, den Wellen entgegen, die Wendeboje im Visier …

 

Schnitt!

 

Zwei Szenarien, zwei Welten, und doch die gleiche Sportart: Paddleboarding. Was ist das, wo kommt das her? Was macht den Reiz aus, sich einsam Meile für Meile übers Meer zu quälen, oder eben im Wettstreit in die Brandung zu werfen?

Paddleboarding geht zurück auf die Surfer auf Hawaii und in Kalifornien zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Wann genau es losging, das läßt sich heute nicht mehr bestimmen. Irgendwann jedenfalls kam irgendeiner der Wellenhelden auf die Idee, auch an windstillen und damit wellenfreien Tagen auf die Bretter zu steigen. Darauf knieend, vornübergebeugt oder bäuchlings ausschließlich die Arme paddelnd zur Fortbewegung zu nutzen konnte auch Spaß bringen. Aus den ersten Rennen – der Sportsgeist war schnell erwacht – entwickelte sich rasch eine eigene Wettkampfdisziplin.

 

Wer ein wenig in den Analen der Entstehungsgeschichte des Surfing blättert, stößt immer wieder auf die Namen zwei der herausragensten Sportler jener Zeit: Der eine, Duke Paoa Kahanamoku, geboren 1890 in Honolulu, ist der erfolgreichste und populärste hawaiische Sportler aller Zeiten. Als Schwimmer nahm Duke an vier Olympiaden teil, brach Rekorde und errang zahlreiche Medaillen und drehte später mehr als 30 Filme in Hollywood. Surfen betrieb er eigentlich nur zum Freizeitvergnügen, lange, bevor es die ersten Wettkämpfe gab. Dennoch gilt er als Vater des internationalen Surfsports, sein Einfluß auf nachfolgende Surfer-Generationen ist bis heute spürbar.

 

Der andere heißt Thomas Edward Blake, kam 1902 in Milwauki im US-Bundesstaat Wisconsin zur Welt. Der legendäre Schwimmer und Surfer gilt als der Erfinder des Paddleboards, wie wir es heute kennen. Als der „Herumtreiber“ und Gelegenheitsarbeiter Blake das Sportidol Duke Kahanamoku 1920 – der war gerade von der Olympiade in Antwerpen zurückgekehrt – bei einer Filmaufführung in Detroit traf, war er so beeindruckt, dass er beschloss, sein Leben grundlegend zu ändern. Tom ging nach Los Angeles und entdeckte sein Schwimmtalent. Er trainierte wie ein Wahnsinniger, gewann in den 20er und 30er Jahren zahlreiche Wettkämpfe und Rennen und stellte 1922 einen neuen Weltrekord auf der Zehn-Meilendistanz in offenen Gewässern auf.

 

Zu Beginn der 30er Jahre kam Duke an die Ostküste und machte Surfing auch in Florida populär. Mit die ersten, die dort mit selbstgeschnitzten Bellyboards ins Wasser gingen, um die Wellen zu rocken, waren Gauldin Reed und die Brüder Dudley und Bill Whitman. Am Miami Beach tauchten bald auch die ersten für Hawaii typischen Boards auf, zehn Fuß lange Bretter aus kalifornischem Redwood, einer weichen und leichten Nadelholzart. Doch kaum hatten die Whitman-Brüder damit begonnen, solche Boards nachzubauen, sorgten Bretter völlig neuen Typs für Furore.

 

Tom Blake begann sich bereits 1924 für die Bauweise von Surfboards zu interessieren. Er studierte die Klassiker der hawaiischen Ureinwohner in den Museen wie etwa dem Bernice Pauahi Bishop Museum in Honolulu. Er wunderte sich damals, schildert er in seinem 1935 erschienen Buch „Hawaiian Surfboard“, der ersten Publikation über Surfboards und Surfen überhaupt, über „diese old-style Surfboards, die so riesig und schwer an der Wand hingen, ohne dass sich jemals jemand darüber Gedanken gemacht zu haben schien, wie in aller Welt die Dinger eigentlich benutzt wurden.“ Er fing an, die Boards des Museum zu restaurieren, lernte die verschiedenen Holzarten kennen und gewann aus dem Bau von Duplikaten Erkenntnisse mit dem Ziel, ein schnelleres und leichteres Brett zu bauen, um an den populären und bereits jährlich in Südkalifornien stattfindenen Paddleboard-Races teilzunehmen.

 

Aus einer Laune heraus kam er auf die Idee, hunderte Löcher in eines seiner 16-Fuß Dublikate zu bohren und diese mit einer dünnen Holzschicht wieder abzudichten. Das berühmte „Tom Blake Hollow Board“ war geboren. Der erste Wettkampf, an dem er mit seinen Hollow-Boards – eines zum Surfen, das andere für das Paddle-Race – teilnahm, waren die Pacific Coast Surfing Championships 1928. Die Bretter waren mit 16 Fuß vergleichsweise riesig, und die Leute hielten ihn für verrückt. Nach einem schlechten Start machten sich Zuschauer und Konkurrenz offen über ihn lustig, aber schließlich gewann er auf der 880-Yard-Distanz mit einem Vorsprung von oppulenten 100 Yards. Angespornt durch diesen Erfolg entwickelte Blake sein Hollow Board weiter, verlegte sich auf Hohlkammern und gewann über Jahre hinweg alle Paddleboard-Rennen, an denen er teilnahm, setzte Rekordmarken wie etwa die über die 100-Yards-Distanz, die bis 1955 Bestand hatte.

 

Vor allem unter den traditionellen Surfern Hawaiis gab es Skeptiker, und mit seiner totalen Überlegenheit in den Rennen machte Blake sich nicht überall beliebt. Dennoch war der Siegeszug seiner Erfindung nicht mehr aufzuhalten, und Surfer in aller Welt begannen, mit ihren Boards, dem Gewicht und der Länge, neuen Materialien und Shapes zu experimentieren.

 

„Das Hollow Board war vor allem von 1932 bis 1938 sehr populär,“ schreibt der Blake-Biograf Gary Lynch. Auf einem Foto von 1937 sind alle Rettungsschwimmer der Waikiki Beach Patrol zu sehen, und bis auf zwei posieren alle Guards mit einem Tom Blake Hollow Board. Was sagt uns das? Für den Rettungsdienst waren sie einfach das Beste („For rescue work they were king“).“

 

Tom Blake, der wie auch Duke Kahanamoku als Lifeguard arbeitete, hatte nach der Entwicklung seines Hollow Boards immer weiter an seinen Brettern gebastelt, stets auf der Suche nach Möglichkeiten, es zu verbessern. Er experimenierte mit Längen und Formen, und ganz nebenbei erfand er die Finne, in dem er ein Stück Holz zunächst wie einen Kiel unter der Brettmitte, später am Heck anbrachte. So waren die Boards in der Brandung wie im ruhigen Gewässer viel besser zu kontrollieren. Blake meldete sein Hollow Board schließlich zum Patent an und fand 1934 mit der Robert Mitchell Manufacturing Corporation in Cincinnati, Ohio, ein Unternehmen, das seine Bretter bauen und vertreiben wollte. „Surf Life Saving“-Organisationen in den USA und vor allem das American Red Cross würdigten das Blake-Board als das wichtigste Rettungsgerät, das bis dahin entwickelt worden war. Fortan zählte das Rescue-Board zum Standard-Equipment der Retttungsdienste an den amerikanischen Küsten in Ost und West.

 

1935, notierte Blake zufrieden in seinem Tagebuch, erfreute sich das Hollow Board nicht nur in den USA, sondern weltweit wachsender Beliebtheit. Wie ihm Freunde berichteten, wurden erste Surfboard-Rennen bereits in Hongkong oder Italien veranstaltet, und von Peru über Canada, Australien bis hin zur Ostküste Afrikas kamen seine Boards im Rettungsdienst zum Einsatz.

Als Surfer ging es natürlich auch Blake und Kahanamoku nicht um die immer so verflucht anstrengenden 15 Minuten, um rauszukommen und die Wellen da abzuholen, wo sie sich auftürmen, sondern um die paar Sekunden, die sie sich auf dem Board stehend in die grüne Tiefe stürzen konnten. Das war der Kick, nicht die Paddelei. Aber als Rettungsschwimmer war das Paddleboard Handwerkszeug bei einem Job, der absolute Fitness erforderte.

 

Bis Ende der 30 Jahre unterschieden sich die Paddleboards in Form und Format kaum von den Surfbrettern. Aber die Manöver der Surfer beim Ritt auf den Wellen wurden immer spektakulärer und radikaler („Hot Curl“) und lenkten die Surfboard-Evolution in eine neue Richtung.

 

Dann kam der zweite Weltkrieg, und die Entwicklung der Bretter, die Surf-Kultur, praktisch zum Erliegen. Erst Anfang der 50er Jahre wurde der Sport von einer neuen Generation von „Watermen“ (eigentlich „Bootsführer“), wiederbelebt. Paddleboarding blieb weiterhin eng mit dem Surfen verbunden und eine wichtige Disziplin bei den Surf-Competitions. Neue Designer wie Hobie Alter, Greg Noll oder Dale Velzy bauten neue Boards aus neuen, ursprünglich für Kriegsgerät entwickelten Materialien wie etwa Fiberglas. Die neuen Surf-Boards orientierten sich vorrangig an den soliden, „wide-tailed shapes“ der hawaiischen Ur-Boards, und wurden, um dem neuen Surfstyle der jungen Wilden gerecht zu werden, immer kürzer. Die Paddleboards blieben an das „Zigarren“-Design der Blake’schen Longboards angelehnt. Zu den besten Top-Paddlers jener Zeit zählten etwa George Downing, Ricky Grigg, Joe Quigg, Tom Zahn, Mike Bright und andere.

 

In dem Maße, in dem die Wasserwachten die Paddleboards als Rettungsgerät einsetzten, formierte sich eine globale Paddleboard-Community mit einer eigenen Wettkampf-Kultur. Die Rettungsschwimmer begannen sich international zu messen.

 

Im August 1955 wurde das erste Catalina Classic Paddleboard Race veranstaltet. Zurückzulegen war die Strecke Isthmus Catalina Island nach Manhattan Beach Pier, eine Distanz von 32 Seemeilen. Das erste Rennen gewann Ricky Grigg knapp vor Tom Zahn, ein Blake-Protegé. Der konnte die Catalina-Trophy später zweimal hintereinander gewinnen, 1958 und 1960. Das Rennen im Jahr darauf wurde wegen schwerer See abgebrochen, und es sollte mehr als 20 Jahre dauern, bis die Catalina Classics neu aufgelegt wurden. Seltsamerweise war damit auch die erste Blütezeit des Paddleboarding mit teils mehreren Zehntausend Zuschauern, die die Paddler im Finish frenetisch anfeuerten, vorüber. Der bis dahin letzte Paddleboard-Wettkampf war der World Contest 1968 in Puerto Rico, wo die US-Boys eine böse Schlappe gegen die Aussies hinnehmen mussten. Dann wurde es sehr still um das Paddleboarding.

 

Erst in den frühen 80er Jahren erlebte diese Disziplin ihr Revival mit dem Waterman Race, einem 22-Meilen-Rennen von Point Dume nach Malibu vor Los Angeles. Ein gewisser Craig Lockwood, eigentlich Journalist mit einem Faible für den Surfsport begann daraufhin, qualitativ hochwertige, so genannte „Stock Paddleboards“ zu entwickeln, die bis heute populär sind.

 

Auch der in Los Angeles ansässige Joe Bark und Mike Eaton aus San Diego begannen nun, ihre Erfahrungen aus dem Surfboard-Shaping zu nutzen, um Paddleboards zu bauen. Beide zählen heute zu den Marktführern und produzieren etwa die Hälfte der geschätzten 300 bis 400 Paddleboards, die jährlich in den USA verkauft werden.

 

1982 organisierten zwei Lifeguards aus Los Angeles, Gibby Gibson und Guy Bond die Neuauflage der Catalina Classics mit zehn Teilnehmern. Dieser Wettbewerb findet seit dem wieder regelmäßig jedes Jahr im August statt und löste einen neuen Paddleboarding-Boom aus. In den darauffolgenden Jahren haben sich zahlreiche große und kleine neue Marathon-Rennen und Wettkämpfe mit teils internationalem Teilnehmerfeld vor allem in Kalifornien, Hawaii und Australien etablieren können.

 

Während sich das Catalina Classics Paddleboard Race als „der“ kalifornische Paddleboard-Marathon einen Status erarbeiten konnte, der vergleichbar ist mit dem der Tour de France im Radsport, wurde einem weiteren Rennen der Titel als inoffizielle Weltmeisterschaft der Paddleboarder zuteil: Dem „Quiksilveredition Molokai to Oahu Paddleboard Race“ auf Hawaii. Die Meerenge zwischen den beiden hawaiischen Inseln, der Molokai Channel, gilt als eines der rauesten Gewässer der Welt. Der erste, der die 32 Seemeilen auf einem Paddleboard zurücklegte, war ein gewisser Eugene C. Smith, genannt „Tarzan“ – ohne Begleitung, bei Nacht, 1938! Smith benötigte damals etwa neun Stunden. Der Sieger des ersten offiziellen Paddleboard-Rennens 1997, der Australier Mick Dibetta, war lediglich fünf Stunden, 22 Minuten und 48 Sekunden unterwegs. DiBetta, heute Nationaltrainer der australischen Paddleboarder, hat die Meßlatte gleich im ersten Durchlauf hoch gelegt: Seine Bestzeit ist bis heute unerreicht. Die achte Ausgabe des Molokai-to-Oahu-Rennens geht (wetterabhängig) zwischen dem 25. Juli und dem 1. August 2004 über die Bühne.

 

Das längste Rennen der Welt basiert auf einem historischen Ereignis. Vor mehr als 100 Jahren sollte ein Bote eine Nachricht des damaligen US-Präsident McKinley für den kubanischen Freiheitskämpfer Garcia überbringen. Er hatte es wider Erwarten geschafft, sich allein in einem kleinen Boot 92 nautische Meilen durch die schwere See gekämpft. Ihm zu Ehren machten sich im Juni 2000 14 Paddleboarder aus Florida, Haiwaii und Kalifornien von Key West am Südzipfel Floridas auf ihren 18-Fuß-Fiberglas-Boards auf den Weg zur Hemingway Marina auf Kuba. Mt dabei zwei der besten ihrer Zunft: Tim Gair, Lifeguard aus Kalifornien und Michael O’Shaughnessy, ein ehemaliger College-Football-Spieler, Geschäftsmann und selbsternannter „Prophet des Paddleboarding“. Nach 22 Stunden mussten sie aufgeben – jeder war seekrank, und das Wetter wurde immer schlechter. Fünf Tage später wagten O’Shaughnessy und drei Mitstreiter – Derek Levy, Mike Lee and Jeff Horn, alle aus Südkalifornien – einen weiteren Versuch, diesmal in die Gegenrichtung. Nach 19 Stunden kamen sie erschöpft, aber glücklich im historischen Hafen von Key West an. Seit dem wird das „Full Moon Cuba to USA”-Paddleboard-Race jährlich ausgetragen.

 

Mit der Zahl der Rennen in allen Revieren rund um den Globus – vom Fünf-Meilen-Sprintwettbewerb bis zum Langstreckenmarathon – und dem zunehmenden Prestige der Weltklasse-Wettbewerbe auf Catalina Island und Molokai wächst auch die Zahl der Paddleboard-Sportler. Shaper-Legende Mike Eaton, inzwischen über 70 Jahre alt, unterscheidet drei verschiedene Typen. „Vor allem sind da natürlich die Surfer,“ erläutert Eaton, „die sich mit Paddleboarding fit halten und damit auch im Wasser sein können, wenn die Brandung mal nicht so rauscht.“ Dann gibt es die Extremisten unter den Wassersportlern, die „Triathlete Types“, wie Eaton sie nennt. Als echte Allrounder bezeichnet Eaton die Rettungsschwimmer. Viele der weltbesten Paddler sind Lifeguards, und viele Lifeguards sind auch exzellente Surfer. Das galt und gilt insbesondere in Australien. Nirgendwo sonst ist Paddleboarding so populär wie Down under; die Lifeguards halten sich mit intensivem Training und zahlreichen Wettbewerben fit, und das Paddleboard zählt längst zur Standardausrüstung der australischen „Surf Life Saving Association“ (SLSA). Bei vielen Rennen weltweit mischen die Aussies ganz vorne mit.

 

Neben dem Catalina-Rekordhalter DiBetta zählen heute Jamie Mitchell oder Jackson English zu den Top-Athleten. Die beiden belegten beim Molokai-Rennen im vergangenen Jahr die Plätze eins und drei. Auch die schnellste Frau auf einem Paddleboard ist ein Lifeguard und kommt aus Australien. Hayley Bateup siegte 2003 auf Molokai als erste Australierin überhaupt. Ein Triumpf unter vielen – allein in 2003 errang sie fünf weitere erstklassige Titel, wurde beispielsweise zur „World Iron Woman“ und zum „World Paddleboard Champion“ gekürt und gewann die „Hennessey’s International Championships.“ Ihren größten Erfolg verzeichnete sie beim „Cuba to USA World Record Paddle“ 2003 mit dem „Millennium Woman Paddleboard Team“. Nach 25 Stunden und 44 Minuten erreichten Hayley, die Südafrikanerinnen Jenna Worlock und Nikki Mocke und die aus Brasilien stammende Aline Paterson Key West. Ein Jahr zuvor noch war der Versuch, diese Distanz als erstes weibliches Team zu schaffen, ebenfalls wegen der miserablen und gefährlichen Wetterbedingungen gescheitert.

 

Europäische Sportler spielen bei den Wettkämpfen in Übersee praktisch keine Rolle. Wenn überhaupt, sind es vorwiegend Franzosen, die sich mit Australiern, Amerikanern und Hawaiianer messen. Beim Molokai-to-Oahu-Rennen 2002 belegte Thierry Krawiec immerhin den 42. Platz, ein Jahr später schafft es sein Landsmann auf Platz 32. Mit ihm ist das erste mal auch eine Französin mit von der Party. Stephanie Barneix landet auf Platz 46. Namen deutscher Athleten sucht man bei den ganz großen, legendären Longdistance-Rennen jedoch vergeblich.

 

Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Paddleboards in ganz Europa, auch in Deutschland immer populärer werden. Hierzulande richtete die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) den ersten Wettkampf, den „Langnese Cup“ 1994 in Warnemünde bei Rostock aus. Dieser wird noch heute als „Nivea Cup“ weitergeführt Damit die deutsche DLRG-Nationalmannschaft überhaupt mitspielen durfte, wurden im Jahr zuvor ein paar Paddleboards „mal zum ‚ausprobieren’“ angeschafft. Seit 1997 finden auch weitere Wettkämpfe statt. 1999 gab es die erste Wettkampfserie, seit 2000 hat sich die „Nivea Trophy“ als „die“ SurfLifeSaving-Serie in Deutschland etabliert. Mehr als 30 Teams mit rund 400 Rettungssportlern beteiligen sich jährlich. Die Rettungsdisziplinen sind dicht angelehnt an die realen Einsätze, die die Rettungsschwimmer in ihrem Alltag erleben können. Die Rettungsgeräte, mit denen sonst Ertrinkende aus dem Meer gerettet werden, dienen hierbei als Sportgeräte.